26.02.2021

Investmentlegende mit Gewicht

Charlie Munger zu Spekulationsblasen am Kapitalmarkt

Charlie Munger zählt zu den erfolgreichsten Investoren aller Zeiten. Er hat sich kürzlich auf der Daily Journal Jahreshauptversammlung in einer Fragenstunde zu Blasen an am Kapitalmarkt geäußert. Mit seinen bereits 97 Jahren kann er auf viele Jahrzehnte an Erfahrung am Kapitalmarkt zurückblicken. Charlie ist ein inhaltliches Schwergewicht in der Finanzwelt. Grund genug für uns bei seinen Antworten genauer hinzuhören.

In der Fragestunde zur Daily Journal Unternehmensentwicklungen wurde auch zahlreiche Fragen zu aktuellen Themen gestellt. Dazu zählen die Themen rund um Spekulationsblasen wie Bitcoin, Tesla, GameStop, SPACs und die „Treasury-Blase“.

GameStop-Spekulationshype aufgrund Robinhood-Geschäftsmodell

Charlie wies vor allem auf die negativen Effekte des GameStop-Hypes mit dem fast einzigartigen kürzlich erzeugten Short-Suqeeze. Hier wurden vor allem Milliarden USD an Vermögen von HedgeFonds vernichtet. Er sieht diesen Run junger Anleger ohne Sinn und Verstand wie bei Pferdewetten als gefährlich. Das Geschäftsmodell des Neo-Brokers Robinhood mit kostenlosen Tradinggebühren sei abstoßend und schlecht für die Aktienkultur. Diese Art der Geschäftsmodelle schaden der Gesellschaft und sollten verboten werden. Daneben haben sie das Clearingsystem hinter der Abwicklung der Trades ins Wanken gebracht.

Bitcoin ist keine alternative Währung

Zum Thema Bitcoin hat Charlie Munger seiner in der Vergangenheit geäußerte Kritik nochmals bekräftigt. Bitcoin ist keine alternative Währung. Sie wird in seinen Augen an Bedeutung verlieren. Gerade westliche Volkswirtschaften werden sich hier die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Spekulanten sehen Bitcoin als Absicherung gegen Krisen wie einst Spekulationen in Gold. Er würde beides nicht kaufen, da es keine Erträge erzielt. Im Zusammenhang mit der Frage ob er eher Tesla oder Bitcoin kaufen würde zitierte er Oskar Wild. Tenor war dabei, dass man sich zwischen Pest und Cholera entscheiden muss. Ein klares Statement!

Treasury-Blase ist kein Problem

Charlie Munger sieht in dem Anwachsen der Zentralbankbilanzen durch den Rückkauf von Staatsanleihen keine sogenannte Treasury-Blase. Vielmehr sieht er ein großes Problem in dem dadurch erzeugten niedrigen Zins am Kapitalmarkt. Diese Verwerfung kann langfristig in der Geschäftswelt großen Schaden anrichten. Jedoch weiß auch er nicht, welche Effekte dies tatsächlich zum Schaden der Gesellschaft mit sich bringt.

Niedrige Zinsen erzeugen hohe Bewertungen von Aktien

Die niedrigen Zinsen erzeugen zudem hohe Bewertungen von Assets wie Aktien. Investoren sind derzeit bereit, höhere Bewertungen in Form von KGVs (Kurs-Gewinn-Verhältnisse) im Vergleich zu historischen zu akzeptieren. Jedoch weist er auch darauf hin, dass er sein Vermögen nicht mit hohen KGVs vor allem in Boomphasen erwirtschaftet hat. Er sieht vielmehr die Gefahr von fallenden Aktienkursen bei steigenden Zinsen.

What the wise man does in the beginning, the fool does in the end.

Warren Buffett, Investmentlegende

Video zu Charlie Mungers Thesen

Auf unserem YouTube-Kanal haben wir die oben aufgeführten Antworten noch einmal zusammengeschnitten und von uns kommentiert und bewertet. Gerade in der aktuellen Marktphase ist es von besonderer Bedeutung einen klaren und sachlichen Blick auf den Kapitalmarkt zu haben. Dieser ist historisch betrachtet von Zyklen geprägt. Auf den aktuellen Boom kann bekanntlich auch eine harte Korrektur folgen.

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